Dienstag, 8. Februar 2011

"Wer bezahlt das ? "

Wer bezahlt das eigentlich alles ? Die Frage taucht in Schlangen und den Nachbargemeinden auf.
In Schlangen soll die Diakoniestation abgewickelt werden. Angeblicher Grund: zu hohe Kosten durch "zu altes" Fachpersonal (so die direkte Aussage des 25%- Pfarrer i. R. Schling, der sich dank seiner großen Seelsorgeerfahrung etwas hinzuverdient ( !) vor den Mitarbeiterinnen der Kirchengemeinde Schlangen).
In Leopoldstal möchte man nach dem Weggang von Herrn Balke eine Pastorin einstellen, die sehr beliebt und befähigt zu sein scheint, von der Landeskirche aber keine Stelle bekommt, weil  aus Kostengründen bis 2013 Einstellungsstopp sei.
Wie spart die Kirchenleitung ? Wofür gibt man Geld aus ? Wer haftet für die Kosten eines unglaublichen Verfahrens ?



Wir überlegen, welche Kosten die Abberufung und das Gerichtsverfahren mit sich brachte:
1.  Zwangsurlaub eines Pfarrers, der arbeiten kann und möchte für 10 Monate. Kosten (laut Focus werden Pfr. wie Gymnasiallehrer bezahlt) ca. 40.000 €
2. Kosten, weil man die Monatsfrist des Gerichtes zur Annahme des Urteils voll ausschöpft: ca. 3.500 €
3. 25.%-Beschäftigungsauftrag für Vertretung durch P. Balke für 11 Monate : ca. 10.000 €
4. 75%-Beschäftigungsauftrag für P. Herbers seit April: ca. 25.000 €
5. Fahrtkosten für beide Pastoren von Leopoldstal bzw. Bad Salzuflen nach Schlangen ca. 12 bzw. 80 km, Kosten: ca. 7.000 €
6. 25% Beschäftigungsauftrag für Herrn Schling seit November + Fahrtosten aus Bad Meinberg, ca.3.000 €
7. Prozesskosten für Gericht und Anwälte:  10.000 € ??? ( konkrete Zahlen sind uns  nicht bekannt, so dass wir nur ganz grob schätzen können. Allerdings: wenn man bedenkt, dass allein das Gericht aus drei Personen besteht, die wohl auch Reisekosten etc. haben, ist der Betrag bestimmt nicht zu hoch gegriffen).

Allein diese knapp kalkulierte Aufstellung, bei der sicher noch manches zusätzlich zu berücksichtigen wäre, macht deutlich: rund 100.000 € sind mindestens  in den Sand gesetzt worden. Zum Vergleich: die Schlänger Diakoniestation hat nach Angaben des KV einen Zuschußbedarf von 35.000 €  und die für Leopoldstal gewünschte Pastorin, die dort eine halbe Stelle bekommen soll, wäre bequem zu bezahlen gewesen.

Wer zahlt jetzt ? Eine Kirchleitung, die  "beurlaubt" ohne die einfachsten Grundrechte zu beachten und vom Gericht ein Urteil bekommt, das einer Abmahnung gleicht ? Eine Kirchenleitung, die einmal ins Gesetz hätte sehen müssen, um zu erkennen, dass für die Abberufung die Rechtsgrundlage fehlt ? In vollem Wissen, dass die Voraussetzungen nicht gegeben sind, beschließt man  - aus bösem Willen ? aus Verbohrtheit ? aus Fahrlässigkeit ?
Bezahlen, die, die - wohlwollend betrachtet - grob fahrlässig gehandelt haben oder alle Kirchensteuerzahler ? Müssen die Herren Dutzmann und Co. ihre Haftpflichtversicherung bemühen ( s. unter Wikipedia Amtspflicht nach) oder werden die Kosten irgendwie vermauschelt ? Erweisen sich die Rechnungsprüfer und Finanzverantwortlichen als treue Haushalter der Kirche oder als willfährige Handlanger ?  Und bekommen wir als Kirchensteuerzahler bei nächster Gelegenheit wieder einen Spendenaufruf für diese Landeskirche ?