Donnerstag, 3. Februar 2011

Zur Rolle von Dr. Dutzmann im Schlänger Kirchenstreit

"Offensichtlicher Ursprung  dieser Auseinandersetzungen ist das Ausscheiden des Chorleiters der Kirchengemeinde Schlangen" - so urteilte das Kirchliche Verwaltungsgericht (s. Blog vom 30.12.10).  Diese Kündigung erfolgte, nachdem der Landessuperintendent dem zögernden Kirchenvorstand versicherte, er werde sich persönlich vor den KV stellen und den zu erwartenden Ärger auf sich ziehen."Der einzige Vorwurf, den man Ihnen machen kann, ist, dass Sie zu lange gewartet haben" - das war die Erklärung des Landessuperintendenten vor Kirchenvorstand und Klassenvorstand. Öffentlich ausgesprochen hätte diese Einschätzung vermutlich die Eskalation der spontanen Empörung zu einem tiefen Konflikt verhindern können. Aber unabhängig davon wäre es um der Wahrheit willen wichtig gewesen.
Versprochen wurde dazu eine gemeinsame Presseerklärung.  Doch als die Presse und die Schlänger Öffentlichkeit auf die Kündigung des Chorleiters empört reagierte, war von einer Presseerklärung und gemeinsamem Tragen der Lasten nicht mehr die Rede. Über Monate wurden die damaligen KV-Mitglieder und die Pastoren heftig angegriffen - bis hin zu der die berufliche Existenz bedrohenden Abberufung. Das alles auch, weil über die Gründe für die Kündigung (arbeitsgerichtlich verfügt )  nicht gesprochen werden durfte.

Statt sein Versprechen einzuhalten und sich vor den extrem angegriffenen Kirchenvorstand und seine Pastoren zu stellen, übernahm Dr. Dutzmann ungeprüft die diffamierende These, die ihm  Mitglieder der jetzigen KV-Mehrheit eingeredet hatten: nicht die Entlassung des Choreiters sei das Problem, sondern ein schon lange schwelender Grundkonflikt.  Wie bei Mobbing üblich, wurde nie erklärt, worin dieser "Grundkonflikt" eigentlich besteht. Auch der Landessuperintendent hat es nie erklären können. Ihm reichte es, dass seine ihm als Landessuperintendent anvertrauten Pastoren so ins Zwielicht gerieten. Statt Klarheit und Zuverlässigkeit erfolgten mehrdeutige Erklärungen, man habe es sich nicht leicht gemacht und über die Jahre des Konfliktes die immer eindeutigere Parteinahme für die jetzige KV-Mehrheit. Die Konsequenz: ein seit dreieinhalb Jahren die Gemeinde und inzwischen die Landeskirche schwer belastender Konflikt.
Immer wieder erbaten und forderten schließlich Mitglieder des damaligen KV,  Dr. Dutzmann möge endlich wahrheitsgemäß seine Haltung zu der erfolgten Kündigung kundtun. Nachdem R. Hoffmann dies bei der Gemeindeversammlung am 4. März 2010 erneut  schriftlich gefordert hatte , erfolgte schließlich eine Antwort von Dr. Schilberg. Der Landessuperintendent selber fand bis heute dazu nicht die Kraft.

Von den zahlreichen Materialien hierzu dokumentieren wir zunächst die erste Presseäußerung des Landessuperintendenten nach der Kündigung des Chorleiters sowie das Schreiben von Dr. Schilberg vom 15. März 2010 - fast drei Jahre nach den Erklärungen Dutzmanns im KV.