Mittwoch, 9. Februar 2011

Sachliche Information ? Fehlanzeige ! Diakonie noch zu retten ?

Das neue Gemeindeblatt ist erschienen. Die Verpackung der Kirchengemeinde wird immer aufwendiger, aber der Inhalt immer dürftiger. Wieder erklärt Frau Gathmann im Namen der KV-Mehrheit das Urteil zur Abberufung von P. Friebel sei durch einen Formfehler zustandegekommen. Man könnte denken, der Antrag sei auf DIN A-4, statt DIN A-5 gestellt und wegen des falschen Formulars abgelehnt. Vor allem aber soll man denken: "Friebel ist doch  ungedeihlich".  Will ein Kirchenvorstand so weiterarbeiten, der sich doch entsprechend der Kirchenordnung verpflichtet hatte,"vertrauensvoll mit den Pastoren zusammen zu arbeiten"  ? Will er überhaupt so mit Mitarbeitenden umgehen ?

Wer das Urteil liest (s. Blog 30.12.) sieht: Es ist kein Formfehler.  Stattdessen ist die Voraussetzung der Abberufung nicht erfüllt. Denn der Klassenvorstand müsste zustimmen.( Das ist das Gesetz !) Er hat es aber nicht getan, sondern erklärte:"Insgesamt sind wir der Meinung, dass es sich um einen ungedeihlich wirkenden Kirchenvorstand handelt." Zweimal zitiert das Gericht diese Aussage des Klassenvorstandes und geht damit nicht wie die Kirchenleitung über das Gesetz hinweg. Das Gericht setzt andere Akzente und verpflichtet den Kirchenvorstand und den Landeskirchenrat mit der Aufhebung der Abberufung zu sachlicher Zusammenarbeit.

Hat die KV-Mehrheit die Botschaft verstanden ? Nein, denn verstehen kann nur, wer verstehen will. Wer weiter Konfrontation und Hass schüren will,  "informiert" so, wie es z. B. Frau Gathmann und Herr Schling in der letzten und nun auch in dieser Ausgabe des Gemeindeblattes tun: mit diffamierenden Bruchteilwahrheiten.
Dazu kommt die Erklärung, die KV-Mehrheit würde  zurücktreten, wenn P. Friebel seine Stelle auch freimacht.Jetzt auf einmal  -nach verlorenem Prozess - will man angeblich zurücktreten, aber nur dann, wenn der,der den Prozess gewonnen hat, so handelt als hätte er verloren. Das ist doch wirklich Schwachsinn!!!   Zitiert wird im übrigen der Klassentagsbeschluß vom August 2009 wieder nur zu einem Teil - man ahnt zu wessen Lasten. Vielleicht liegt das auch daran, dass die KV-Mehrheit damals den Klassenvorstand nicht einmal anhören wollte, als dieser den Beschluß erläutern wollte. Ohne Rücksicht auf Verluste verfolgt diese KV-Mehrheit seit ihrer Wahl nur ein Ziel: Weg mit Friebel!

Wer diese  Art der Berichterstattung im Gemeindeblatt kennt und in unserem Blog überprüft, kann auch schnell den Wahrheitsgehalt von anderen Artikeln dieses Gemeindeblattes einschätzen.


Besonders wichtig sind jetzt die Ausführungen zur Diakoniestation. Wahrheitswidrig wird im Gemeindeblatt erklärt, die Mitarbeiterinnen seien von Anfang an in die Überlegungen einbezogen worden. Wer mit diesen spricht, hört ganz anderes: vor allem viel Unverständnis und Empörung über den Stil, mit dem die KV-Mehrheit und in diesem Fall allen voran Herr Schling mit den Mitarbeiterinnen umgeht ( auch zu dieser Frage gibt es in unserem Blog inzwischen Beispiele, wie der Umgangsstil so aussieht). Und wer sich bei Diakonie ambulant umhört, bekommt ganz nebenbei (und aus Versehen) gesagt, dass man schon geklärt hat, wo welche Computer aus Schlangen dann im Büro untergebracht werden sollen. Eigentümlich, nicht wahr ? Klärt man doch normalerweise eine solche nebensächliche Frage wohl ganz zuletzt. Aber anscheinend ist alles schon klar und das Inventar kann verhökert werden.
Anderes ist wichtiger : Z.B.kann die Übernahme und Abwicklung in Schlangen nur klappen, wenn zuvor alle Überstundenansprüche der Schwestern ausgezahlt sind. Schließlich will ein großes Pflegeunternehmen natürlich keine Lasten übernehmen. Also werden mal eben - gegen den Willen der Mitarbeiterinnen ! - die Zeitarbeitskonten praktisch aufgelöst und alle Überstunden in dieser Woche ausbezahlt. ( Zeitarbeitskonten: bei Bedarf wird mehr gearbeitet, bei geringeren Patientenzahlen werden die Stunden "abgefeiert")  In der Schlänger Zeitung vom 28. 1. 11 verkündete Frau Pauly die Zahl von 48.500 € für Überstunden. Das klingt gigantisch und soll den Eindruck erwecken, die Gemeinde kann sich die Diakonie so nicht mehr leisten. Die Fakten sehen anders aus. Die Zahl ist nicht halb so groß ! Die Diakonie soll abgewickelt werden und deshalb wird das bewährte Instrument der Zeitarbeitskonten beseitigt.  Und das ist wohl die schlichte - im Gemeindeblatt aber wieder nicht zu lesende - Wahrheit.